Hochsensibilität

Fragen und Antworten zum Buch: Wandeltreue

Leserin: „In Ihrem Buch beschreiben Sie die Hochsensibilität mit der gesteigerten Sensitivität. Wird Ihnen das nicht manchmal zu viel?“

Ulrike: „Neulich war ich im Urlaub in den Bergen. Ich wollte am ersten Tag die üblichen Sehenswürdigkeiten besichtigen, die gefühlt tausend andere Menschen am gleichen Tag auch sehen wollten. Es war sehr anstrengend, weil ich die Emotionen der Menschen und Gruppen um mich herum spürte. Das Durcheinandergerede, die Gerüche scheinen mich in eine Art Zwangsjacke zu stecken. Ich kann dann fast nicht mehr atmen. Es tut mir gut, ein bisschen abseits zu stehen und mich wieder zu sammeln. Ich brauche sehr viel Kraft, um mich zu konzentrieren, um keine Fehltritte zu machen, wenn die Wege steil sind. Ich habe mit den Jahren gelernt damit umzugehen. Am nächsten Tag habe ich einen weniger reflektierten Wanderweg ausgesucht.“

Leser: „Haben Sie denn keine Angst, als Hochsensible in dieser immer härter werdenden Welt zu leben?“

Ulrike: „Manchmal schon. Doch wir sind Kinder unserer Zeit und sollten uns nicht verschließen. Es ist wichtig, dass ich mich nur auf das Hier und jetzt besinne und nicht in die Zukunft denke. Denn meine lebendige Vorstellungskraft gepaart mit den Ich-Gedanken können Ängste schüren, die es gar nicht gibt und sie vielleicht nie geben werden. Ich halte dann inne, um in meine Herzenergie zu gehen. Von dort bekomme ich die richtigen Antworten.“

Leserin: „Kennen Sie viele Hochsensible Menschen? Und treffen Sie sich zum Austausch?“

Ulrike: „Da und dort begegnen mir hochsensible Menschen. Es ist sofort ein gemeinsames Band vorhanden und wir können uns ohne viele Worte verstehen. Bei mittel- und niedrigsensiblen Menschen meine ich immer meine Emotionen und mein Fühlen rechtfertigen zu müssen. Oft ist es notwendig das Erspürte in die Sprache der Ichs und des Gehirns zu übersetzten. Da verbrauche ich sehr viel Energie. Nein, ich treffe mich nicht regelmäßig mit anderen hochsensiblen Menschen. So viel Hochsensibilität, weiß ich nicht, ob ich das verkraften würde.“

Leserin: „Sind mittel- und niedrigsensible Menschen minderwertige Personen?

Ulrike: „Wie kommen Sie darauf?“

Leserin: „Weil die Hochsensibilität so sehr in Ihrem Buch betont wird und die so sehr viel fühlen. Ich bin normalsensibel und habe auch Gefühle.“

Ulrike: „Ich hätte ein Buch über normal sensible Menschen schreiben können, dann wären Sie im Vordergrund gestanden und sicherlich hätten sich viel mehr Menschen angesprochen gefühlt. Es wird davon ausgegangen, dass nur 10-25% der Menschheit hochsensibel sind. Ich habe das Thema Hochsensibilität in meinem Buch so ausführlich behandelt, weil ich gemerkt habe, dass ich lange vor und zunehmend während der Pandemie in der Lage war, mich intensiv in Menschen einzufühlen und so den Körper mit seinem eigenen Gedächtnis zu verstehen. Mittel- und hochsensible Menschen haben nicht minder Gefühle, die sie zeigen können. Der Unterschied liegt an der Tatsache, dass den Hochsensiblen der Filter fehlt, der Unnötiges ausblendet. Das habe ich im Buch, Wandeltreue, auf ab Seite 18 im Absatz der Einladung zu einer Party, beschrieben.“

Leserin: „Sind hochsensible Menschen bestimmten Tierkreiszeichen zuzuordnen?“

Ulrike: „Das kann ich nicht mit ja beantworten. Die Menschen, die ich kenne, sind tatsächlich alle in verschiedenen Monaten, Jahren und Sternzeichen geboren.“