Piriformis-Syndrom

Vom Fuß und den Organen zum Ischiasschmerz

Der Piriformismuskel

Schmerzen, die im Gesäß beginnen und bis in den Fuß reichen, deuten zunächst auf einen Bandscheibenvorfall mit Beteiligung des Ischiasnervs hin. Dabei sollte der Musculus piriformis nicht vergessen werden. Der Piriformis-Muskel, der vom Kreuzbein bis zum Oberschenkelkopf außen, verläuft und vom großen Gesäßmuskel bedeckt wird, kann extrem angespannt sein, sodass seine Verkrampfung den Ischiasnerv reizt, der dort verläuft.  Es werden Massagen verordnet, Lockerungen und Dehnungen durchgeführt. Und dennoch lässt der Schmerz, der buchstäblich durch Mark und Bein geht, nicht nach. In der angewandten Kinesiologie weiß man, dass bestimmte Muskeln reflektorische Beziehungen zu Organen und Meridianen unterhalten. Sie haben sogar Verbindungen über neurovaskuläre Punkte (neuro-nervös, gefäß-vaskulär) und neurolymphatische Punkte. Der Piriformis-Muskel hat eine Verbindung zu den Organen im Unterleib.

Beckenorgane

Aus der Applied Kinesiologie wissen wir, dass Organe mit Muskelgruppen interagieren.  Das gilt auch für die Beckenorgane, die in reflektorischem Kontakt mit den Gesäßmuskeln stehen. Operationen im Beckenbereich, Narben, Entzündungen, Gebärmutter- und Blasensenkungen können dazu führen, dass sich die drei Gesäßmuskeln, Gluteus maximus, medius und minimus und vor allem der Piriformis-Muskel verspannen. Der angespannte Piriformis drückt auf den Ischiasnerv. Dies wiederum kann Schmerzen bis hinunter in die Füße verursachen. Wenn die Probleme im unteren Bauchbereich nicht behandelt werden, bessern sich, die sekundär durch den Piriformis-Muskel verursachten Symptome in der Regel, nicht.

Verstauchung – Umknicken -Distorsion

Die Supinationsdistorsion beschreibt, was passiert, wenn wir beim Spazierengehen unerwartet in ein kleines Loch auf der Straße treten, den Knöchel umknicken, den Fuß nach innen drehen oder ausrutschen. Ein kurzer Schmerz zieht durch Fuß und Bein, der meist schnell wieder vergessen ist, allerdings weitreichende Folgen haben kann. Es können aber auch die Gelenkkapseln und Bänder im Fuß verletzt werden. Das ist meist ein langanhaltender Schmerz der lokal empfunden wird. Zunehmend beobachte ich, dass fast unbemerkt Blockaden im betroffenen Fuß und im Wadenbein (unterhalb des Außenknöchels und oberhalb des Wadenbeinkopfes) auftreten. Ein Teil des Dreiteiligen Beugemuskles auf der Rückseite des Oberschenkels, der an der Rückseite des Sitzbeinhöckers seinen Ursprung hat, setzt am Wadenbeinköpfchen an. Dieser Muskelbereich verspannt und verkürzt sich und zieht das Becken zu einer Seite schief. Infolgedessen leidet der Piriformis-Muskel, und der beschriebene Kreislauf der Ischiasschmerzen nimmt von neuem seinen Lauf. Diese Kaskade kann sich so weit fortsetzen, dass sogar das iliolumbale Band, das am Beckenkamm und an den Lendenwirbeln 4 und 5 ansetzt, betroffen ist. Dies wiederum kann zu Scherbewegungen der beiden Wirbel und im schlimmsten Fall zu einem Bandscheibenvorfall führen. Auch das Ilio-sacral-Gelenk wird oft in Mitleidenschaft gezogen. Ursache und Wirkung klaffen weit auseinander. Hier ist es vom Fuß bis zur Lendenwirbelsäule.