Reiki II

Mein Weg 21. Teil

Wiedergekommen

Lebensfluss

Reikizeichnen

„Schön, dass du wieder zurückgekommen bist.“ Im Zuge meiner Aufräum- und Ausmistaktion habe ich im Keller sehr viele Aufzeichnungen gefunden, darunter auch Mappen, die ich in den Neunzigern ohne PC und mit Kopierer zusammengestellt habe. Das waren Mappen, die ich für die damaligen SchülerInnen angefertigt hatte, die ich aber nicht mehr gebraucht habe, weil ich nicht nur Physiotherapeutin, sondern dann auch Mutter von zwei Kindern war. Ich habe mich von meinem Mann scheiden lassen, musste mich danach wieder aufrappeln und schauen, wie wir drei gut über die Runden kamen. Psychisch, physisch und finanziell. Danach kam der Umzug und schließlich der Verrat einer Patientin an das Gesundheitsamt, die sich fragte, ob ich als Physiotherapeutin das, was ich da mache, überhaupt machen darf. Das hat mir endgültig das Rückgrat gebrochen. Ich musste drei Jahre lang unter enormem Druck lernen und meine energetische Arbeitszone weit verlassen. Ich musste lernen, was ich als Heilpraktikerin alles nicht behandeln darf. Es gab viele Verbote und Gebote sowie Hygienevorschriften, die in keiner Arztpraxis und erst recht nicht in einem Krankenhaus eingehalten werden. Das war mir völlig fremd. Bisher hatte ich gelernt, was ich darf, und das schloss automatisch aus, was ich nicht tun sollte. Das musste ich nicht akribisch lernen. Es hat mir nicht geschadet, die Ausbildung zur Heilpraktikerin zu machen, aber ich bin keine „Auswendiglernerin“, denn ich will den Ursprung und die Basis erfassen. So war es noch ein etwas zeitintensiveres Lernen. Dadurch bin ich weit aus meiner Mitte geraten, habe mich und mein eigentliches Tun und ganzheitliches Behandeln aus den Augen verloren und brauchte lange, um mich wieder auf mein Dasein zu besinnen. Erst die Diagnose Krebs mit Knochenmetastasen hat mich zur Besinnung gerufen. Im Grunde war es das Wiederfinden von Reiki. Bei einer meiner ersten Behandlungen stand plötzlich im Raum: „Schön, dass du wieder da bist.“ Dieser Satz hat mich darüber nachdenken lassen, wann ich mich selbst aus den Augen verloren habe, mich von Lügen, Betrügereien und Manipulationen habe beeinflussen lassen und mich auf Abwege begeben habe. Einerseits kämpfte ich um die Heilpraktikererlaubnis, um meine kleine Familie alleine ernähren zu können, und andererseits wehrte ich mich gegen die Ungerechtigkeiten und Zwänge. Ich wollte gegen den Strom schwimmen, anstatt dieses Gewässer zu verlassen und in einen anderen Flusslauf zu steigen. Den Fluss meines Lebensweges.

Zwei Tage nachdem ich mir Ganzkörperreiki gegeben hatte, hörten meine fünfmal täglichen Durchfälle, die üblicherweise durch die Chemotabletten verursacht wurden, auf. Ich habe jetzt oft nur einmal am Tag einen – nun ja – nicht ganz so erwünschten Stuhlgang, aber immerhin selten zweimal. Das hebt das Lebensgefühl enorm. Auch meine ständigen, für mich erträglichen Rückenschmerzen sind weniger geworden. Wenn ich mich mit Reiki behandle und dabei meine Hände auf den Unterbauch und die Leisten oder an die Hüftknochen lege, passiert es oft, dass mein rechtes Bein oder die Muskulatur im unteren Rücken zucken. Dieses Zucken ist vielen bekannt, wenn sie einschlafen.  Oft sind es elektrische Blockaden im Körper, die sich nach Traumata, wie zum Beispiel einem Sturz, entladen. Dieses Zucken, Ruckeln oder Zittern wird als neurogenes Zittern bezeichnet. Dabei hilft sich der Körper, Blockaden abzuschütteln. Wenn der Körper dazu in der Lage ist, bleiben in der Regel keine Stagnationen oder Sperrungen in Gelenken oder Muskeln, die in Zukunft Krankheitssymptome auslösen könnten.

Ich hatte zwei Behandlungsliegen: eine, die ich erst 2019 gekauft hatte, und eine, die geliefert wurde, als ich im Krankenhaus lag – sie wurde also nie benutzt. Diese sollten nun verkauft werden. Umfragen in Kliniken, Praxen und Wellnessoasen blieben jedoch erfolglos. Meine Tochter stellte die Liegen schließlich auf verschiedenen Online-Plattformen ein. Da erinnerte ich mich wieder an eine Geschichte vor etwa dreißig Jahren. Zu der Zeit hatten einige neue Physiotherapiepraxen aufgemacht und ich hatte Sorge, dass ich nicht mehr genug Patienten haben und meine Mitarbeiterinnen nicht mehr bezahlen könnte. Zu dieser Zeit hatte ich gerade meine Ausbildung zur Reikilehrerin abgeschlossen und begann, die Reikizeichen imaginär auf mein Praxisschild zu zeichnen. Das sollte helfen, auf das Schild aufmerksam zu machen. Es war schon immer so angebracht, dass jeder, der morgens zur S-Bahn ging oder fuhr, es sehen konnte. Tatsächlich kamen nach dem Zeichnen neue Patientinnen und Patienten und fragten, ob ich schon lange da sei, denn ihnen sei das Schild gerade aufgefallen. Genau das machte ich mit meiner Lieblingsliege, Lady Mary. Meine Tochter hatte sie in allen Einzelheiten auf verschiedenen Plattformen zum Verkauf angeboten. Tatsächlich meldete sich einen Tag nach den Reikizeichen eine Therapeutin, die sie sofort kaufte. Nach einiger Wartezeit bat mich meine Tochter, es auch mit der zweiten Liege zu tun. Diesmal dauerte es eine halbe Woche, aber auch hier war mir aufgefallen, dass die Käuferin und der Käufer genau zu den Liegen passten und eine liebevolle Ausstrahlung hatten – ganz im Gegensatz zu dem, was wir bisher erlebt hatten (ich hatte davon berichtet).

Nun, wir hatten noch unser geliebtes rotes Sofa mit Ottomane. Auch das wollte niemand, nicht einmal für einen geringen Obolus von 50 €. Ich machte wieder meine Reiki-Zeichen darauf und nach einer Woche meldete meine Tochter, dass jemand das Sofa ansehen wolle. Es kamen drei junge Leute, frisch und neugierig, bunt gekleidet, teilweise mit Dreadlocks. Es war herrlich zu sehen, wie sehr sie sich über das Sofa freuten, das weder durchgesessen noch ausgeblichen war. Zwei Tage später holten es zwei junge Männer ab. Ich sah, wie sich einer von ihnen freudig auf die Ottomane im Transporter fallen ließ. Am gleichen Abend bekamen wir, was auf der Plattform nicht üblich ist, ein Bild zugeschickt, auf dem zu sehen war, wo unser Sofa seinen neuen Platz bekommen hatte. Darunter stand: „Es macht den Raum so gemütlich. Wir lieben es jetzt schon soooo wie sie.“  Auch hier hat Reiki genau die Menschen geschickt, die wertschätzen, was sie bekommen haben. Da spielt Geld für mich, in so einem Fall, nur eine nebensächliche Rolle.