Rückenschmerzen wiesen den Weg
Mein Weg 2. Teil
Das Röntgenbild zeigte keinen Befund
Krebs, ein „eindringliches“ Wort
Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach Durchflutung
Seit Anfang dieses Jahres hatte ich immer wieder Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich. Bisher war es mir möglich, mit meinen diversen Behandlungsmethoden sowohl präventiv als auch akute Schmerzen mit großem Erfolg zu lindern. Seit Januar jedoch nicht mehr oder nur sehr bedingt.
Trotzdem war ich voller Schwung und Zuversicht. Schließlich war ich Ende Dezember 2024 Oma geworden – von einer entzückenden Enkelin.
Ich habe mir im Januar sogar eine neue Behandlungsliege bestellt, die mir und meinen Patientinnen und Patienten die nächsten zwanzig Jahre dienen sollte. Außerdem waren einige kleine Änderungen in der Praxis geplant, um die Behandlungen und Beratungen angenehmer zu gestalten.
Dann kam der 22. März 2025.
An diesem Morgen habe ich bis 14 Uhr Patienten behandelt. Zugegeben, es war mit Schmerzen verbunden, aber ich hatte meinem Körper versprochen, die nächsten drei freien Tage nur ihm zu widmen. Ungewöhnlich war eine Erkältung, die nicht weichen wollte, vor allem aber ein Husten, der mich ganz und gar durchrüttelte. Während der Mittagspause hatte ich wieder einen solchen Anfall. In diesem Moment stach es mir so stark hinten am sechsten Brustwirbel hinein, dass ich keine Luft mehr bekam und die Kontrolle über meine Rückenmuskulatur verlor. Ich hatte das Gefühl, dass meine Wirbelsäule wie bei einer Marionette zusammenfällt.
Der Schmerz war so extrem, dass er nicht nur die Atmung blockierte, sondern auch die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall vor vielen Jahren oder die Wehen bei der Geburt weit übertraf.
Ich konnte mich nicht mehr bewegen, schrie vor Schmerz und sagte die Termine für den Nachmittag telefonisch ab.
Ich legte mich ins Bett und hoffte, dass sich die Schmerzen wieder bessern würden. Doch es wurde nicht besser, sondern schlimmer. Schließlich rief ich meine Tochter an und bat sie, mir Schmerzmittel zu bringen, denn ich hatte keine zu Hause. Meine Tochter war alarmiert, denn Mutter und Schmerzmittel, das passte nicht zusammen.
Sie rief den Krankenwagen, und ich wurde spät abends schmerzmittelgeschwängert in eine nahegelegene Klinik eingeliefert. Meine Wirbelsäule wurde geröntgt, doch auf dem Bild waren keine gravierenden Veränderungen an den Wirbeln zu sehen. Lediglich ein verdächtiger Schatten an der linken Lunge war zu erkennen.
So wurde ich zur weiteren Untersuchung mit Schmerzmitteln und Opiaten in der Klinik behalten.
Die CT- und MRT-Untersuchungen brachten in den nächsten Tagen Licht ins Dunkel. Ich hatte beidseitigen Brustkrebs, Knoten in den verschiedenen Muskeln und Metastasen in den Brust- und Lendenwirbeln. Das erklärte auch die Schmerzen, die sich mit meinen üblichen Behandlungsmethoden nicht verbessern ließen. An bestimmten Stellen wurden sogar Einbrüche festgestellt. Mein Motto war: „Nur nicht unterkriegen lassen!” Die Diagnose „Krebs” löste in mir unbewusst unglaubliche Schrecken und Schocks aus, ohne dass ich daran glauben möchte.

Ich möchte den Menschen dort abholen, wo er steht, ihn ein Stück begleiten, damit er selbstständig weitergehen kann.