Ernährung
Mein Weg 6. Teil
Was ist gesund?
Die Ernährung ist nicht alles
Schützt sie vor Krankheiten?
„Da hat die Frau Fischer-Heiß aber nicht auf sich aufgepasst. Uns predigt sie aber …“, tadelte eine Klientin. Das löste bei mir großen toxischen Scham aus. War also alles, was ich gemacht, behandelt und herausgefunden habe, gelogen oder vielleicht sogar falsch? Die Erkenntnisse, Therapien und Übungen habe ich nicht einfach von anderen übernommen, sondern selbst erprobt. Damit konnte ich bisher vielen Menschen helfen. Das spiegelt mir aktuell der Briefverkehr mit meinen Patientinnen und Patienten wider. Viele frühere Dankesbriefe habe ich bei meinen Aufräum- und Ausmistarbeiten schweren Herzens entsorgt. Sie erinnern mich an wunderbare Menschen. Hatte ich tatsächlich zu wenig auf mich aufgepasst?
Seit ich nach der säurearmen Schaubkost von Milly und Paul Schaub lebe, habe ich zum Beispiel selten Honig zu mir genommen. Selten Brot gegessen etc. Ich möchte hier nicht direkt auf die Kost eingehen, weil sie nur ein kleines Beispiel ist. Seit zwei Jahren esse ich morgens warmes oder kaltes Müsli bzw. Porridge mit Himbeeren und Blaubeeren (nicht nach Schaub, aber es soll sehr gesund sein). Oft habe ich sie mit Banane und Äpfel (Schaub) gegessen. Im Fernsehen hat man mich eines Besseren belehrt: Bananen und Äpfel vertragen sich nicht mit Beeren. Also habe ich sie getrennt gegessen. Außerdem hatte ich meinen Fleischkonsum reduziert und kaufte nur noch Fleisch vom Biobauern in meiner Nähe. Nach der chinesischen Lehre begünstigen Milchprodukte wie Quark und Joghurt das Nässe-Schleim-Syndrom. Dabei ist die Transportfunktion der Körperflüssigkeiten gestört. Nässe macht schwer, schwer absetzbarer Schleim, Husten, schwere Beine und alles fällt einem schwer. Schleim macht alles klebrig. Auch die Gedanken werden klebrig und die Krankheit klebt an einem. Nässe-Schleim zählen zu den äußeren pathogenen Faktoren, die beispielsweise bei Furunkeln oder Tumoren zu finden sind. Also reduzierte ich die Milchprodukte. Alkohol trank ich nur zu besonderen Anlässen, geraucht hatte ich noch nie. Das einzige Laster, das ich hatte, war meine Arbeit, die mir sehr viel Freude bereitete.
Ich trinke jeden Morgen und Abend eine Tasse warmes Wasser und über den Tag verteilt stilles Wasser. Kaffee trinke ich nicht und Tee nur selten. Durch meine Arbeitszeiten (8:00–14:30 Uhr und 16:00–21:00 Uhr) hatte ich ohne es zu bemerken Intervallfasten betrieben. Ich habe morgens gefrühstückt, dann nachmittags um 15:30 Uhr zu Mittag gegessen, danach etwas Süßes zu mir genommen (mit schlechtem Gewissen) und hatte anschließend bis zum nächsten Morgen keinen Hunger.
Als ich einer Ärztin meine Essensgewohnheiten aufzählte, die alle ihren selbstverständlichen Platz in meinem Alltag hatten und bei denen ich kein Gefühl des Verzichts verspürte, war sie sehr erstaunt. Mit meinem Übergewicht und meinen Tumoren hatte sie eine andere Ernährung erwartet. Nachdem sie mich gefragt hatte, ob ich meine, mit meiner Lebensweise ein besserer Mensch zu sein, und ich irritiert verneinte, verschrieb sie mir, ich solle doch endlich etwas „Party“ machen. War das mein Problem? Stimmte meine Work-Life-Balance nicht?

Ich möchte den Menschen dort abholen, wo er steht, ihn ein Stück begleiten, damit er selbstständig weitergehen kann.